Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der sich im Kreislauf des Jahres immer wieder erneuert. Bäume binden während ihres Wachstums große Mengen an Kohlendioxid und spenden dafür Sauerstoff. Wird das Holz verbrannt, wird nur soviel CO2 freigesetzt, wie die Bäume während ihres Wachstums durch Photosynthese aufgenommen haben, wobei bei der normalen Verrottung des Holzes die gleiche Menge Kohlendioxid freigesetzt würde. Der natürliche Kreislauf schließt sich.
Holz in allen seinen Formen ist eine lokaler Brennstoff, die Transportwege sind kurz und die Versorgung ist dauerhaft gesichert. Für den Betrieb einer Heizungsanlage ist die Nutzung von Stück- oder Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzeln als Brennstoff gebräuchlich. Die Geräte sind i.d.R. mit anderen Wärmeerzeugern kombinierbar, idealerweise mit einer thermischen Solaranlage unter Einsatz eines Schichtenspeichers.
Pellets bestehen aus naturbelassenem Restholz, das unter hohem Druck und ohne chemische Zusätze zu kleinen zylindrischen Röhrchen gepresst werden. Aufgrund der geringen Restfeuchte besitzen sie einen sehr hohen Heizwert (zwei KG Pellets entsprechen einem Liter Heizöl). Die Pelletsqualität wird durch die DIN 51731 und das DIN -Plus-Zertifizierungsprogramm sichergestellt. Bezogen werden können Pellets in Säcken oder lose über einen Silopumpwagen von dem aus die Pellets über Schläuche in den Lagerraum eingeblasen werden. Die Asche kann als Bioabfall über den Hausmüll entsorgt werden oder auch als Gartendünger verwendet werden.
Heizen mit Scheitholz
Moderne Scheitholzkessel arbeiten nach dem Holzvergaserprinzip. Der Kessel ist durch eine Brennerplatte aus feuerfester Keramik in eine Ober- und Unterkammer geteilt. Wird der Kessel angefeuert, verdampft ab 100°C durch die Wärme des brennenden Holzes zunächst die Feuchtigkeit aus dem Holz. Ab 200°C beginnt die Holzvergasung , der Zerfall in 20% Holzkohle und 80% Holzgas. Die leichten Gasbestandteile werden bereits oberhalb der Brennerplatte vorverbrannt, die Verbrennungsgase gelangen dann mit den noch unverbrannten Gasbestandteilen nach unten in eine weitere Brennkammer. Bei Temperaturen von 900 – 1.100°C werden die schwer brennbaren Bestandteile aufgespalten und ebenfalls verbrannt. Eine Anlage besteht aus Kessel, Kesselsteuerung und Abgasanlage. Der Kessel selbst zeichnet sich aus durch einen großen Füllraum, ein ausgeklügeltes Brennkammerkonzept, Kessel- und Rauchgasthermostat, Primär- und Sekundärluftzufuhr, Lambda-Sonde, Gebläse, Anheizsystem und thermische Ablaufsicherung.
Heizen mit Pellets
Ein Pelletskessel mit automatischer Brennstoffzufuhr und Brennersteuerung bietet inzwischen fast den gleichen Komfort wie eine Öl- oder Gasheizung. Den Transport der Pellets zum Brenner übernimmt je nach System eine Förderschnecke oder eine Saugleitung.
Die Lagerung der Pellets kann in einem umgebauten Kellerraum, einem Erdtank oder Sacksilo erfolgen, der Raumbedarf entspricht in etwa der Fläche eines konventionellen Heizöltankraumes.
Das Lager sollte immer eine Jahresbrennstoffmenge bevorraten können (ca. 4 to. Pellets für die Heizperiode eines durchschnittlichen EFH).
Heizen mit Hackschnitzeln
Funktioniert ähnlich der automatischen Pelletsheizung. Um den minderwertigeren Brennstoff Hackschnitzel verheizen zu können, ist jedoch eine robustere mechanischen Ausführung nötig. Wirtschaftlich sinnvoll erst ab einem Energiebedarf von 20 kW.
Der Kaminofen im Wohnraum
Kaminöfen eigenen sich besonders gut als Zusatzheizung, in der Übergangszeit können sie aber auch sehr gut als alleinige Heizung genutzt werden. Sie schaffen ein sehr angenehmes Raumklima und sorgen für eine schnelle Raumerwärmung. Das durch eine Glastür zu beobachtende natürliche Flammenspiel führt zu einer kaminähnlichen Wohn- und Wohlfühlatmosphäre. Wasserführende Kaminöfen können ihre Wärme über die Zentralheizung an alle Zimmer im Haus abgeben und auch die Warmwasserbereitung übernehmen. Die gewonnene Heizenergie wird dabei nicht nur in den Aufstellungsraum abgegeben, sondern zu ca. 70% in die Heizungsanlage eingespeist. Durch einen Pufferspeicher kann die überschüssig produzierte Wärme solange gespeichert werden, bis wieder Wärme benötigt wird.
Es gibt Modelle für den raumluftabhängigen und -unabhängigen Betrieb und solche für Scheitholz oder Pelletsnutzung. Letztere haben einen eigenen Pelletsbehälter und arbeiten je nach Ausstattung vollautomatisch mit Brennstoffzufuhr, Temperaturregelung und programmierbaren Betriebszeiten. Unterschiedlichste Seitenverkleidungen passen das Design an den jeweiligen Stil des Hauses an.